Wie wirkt sich eine Darmfunktionsstörung auf das Leben aus?
Eine Darmfunktionsstörung kann die Lebensqualität negativ beeinflussen
Darmentleerungsstörungen sind in der Regel nicht lebensbedrohlich.
Das Leben mit Darmentleerungsstörungen kann aber einen erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität haben – im Privaten, aber auch beruflich, da möglicherweise Leistungsfähigkeit und Planungssicherheit eingeschränkt sind. Darmfunktionsstörungen können, wenn nicht ernst genommen und richtig behandelt, zur Isolation führen. Einladungen werden abgelehnt und Aktivitäten werden aufgrund von Ängsten eingeschränkt.
Hygiene
– Zusätzliche Anstrengungen und Kosten bei der Körperpflege – Bedarf an spezieller Unterwäsche – Vorsichtsmaßnahmen bei der Auswahl der Kleidung
Psyche
– Schuldgefühle/Depression – Verlust des Selbstwertgefühls – Scham, Verlegenheit – Angst vor Kontrollverlust und Gerüchen
Körper
– Einschränkung der körperlichen Aktivität – Einstellen von sportlicher Betätigung – Keine Spaziergänge oder Radtouren am Wochenende
Arbeit
– Abwesenheit vom Arbeitsplatz – Verringerte Effizienz und Flexibilität – Verlust der Arbeitsstelle
Sexualität
– Vermeidung von Sexualität & Intimität
Mobilität
– Planung abhängig von der Verfügbarkeit von Toiletten – Zu Hause bleiben, nicht reisen oder nicht in den Urlaub fahren – Mangelnde Flexibilität in Bezug darauf, wo oder wie man Freizeit verbringen kann
Soziales
– Weniger Sozialkontakte – Isolation – Mangelnde Akzeptanz der Außenwelt – Probleme in der Familie
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Es kann frustrierend sein, mit einem Problem zu leben, welches viel Unbehagen und Unannehmlichkeiten verursacht, und welches für Familie oder Freunde – und sogar für behandelnde Ärzte – unerkannt bleibt. Darmbeschwerden sind noch immer ein Tabuthema. Daher erhalten manche Menschen keine Unterstützung für die Lösung ihres Problems.
Mögliche Probleme aufgrund von Darmfunktionsstörungen werden von Menschen unterschiedlich erlebt. Das erschwert eine effektive Behandlung. Eine Möglichkeit, die Lebensqualität zu verbessern, besteht darin, sich zu informieren und „Experte“ in eigener Sache zu werden. Wenden Sie sich an einen Arzt oder eine Ärztin, die Sie unterstützen können, und reden Sie offen mit Ihren Angehörigen über Ihre Situation.
1 Bowel Dysfunction A Comprehensive Guide for Healthcare Professionals, Chapter 5-8 by Brigitte Collins and Elissa Bradshaw, Springer International Publishing Switzerland 2016